Über 30 Jahre Erfahrung und kreative Entwicklung
Erstmals 1979 fanden sich Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Ärzte und Psychologen aus der Region in Viersen zusammen, um sich über Anwendungsmöglichkeiten der damals noch weitgehend unbekannten Familientherapie auszutauschen.
Am 10.7.1981 gründete sich aus einer zusammengewürfelten Arbeitsgruppe die „Rheinische Gesellschaft für strukturelle Partner- und Familientherapie“ als gemeinnütziger Verein. Holländische Ausbilder gaben Starthilfe. Mit dem Ziel, Familientherapie zu fördern und zu verbreiten, hat die RGST in den nachfolgenden Jahren Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Tagungen organisiert und inzwischen in über 50 Weiterbildungskursen weit mehr als 500 systemische Familientherapeuten und Berater ausgebildet.
1989 folgte die Umbenennung in „Rheinische Gesellschaft für Systemische Therapie“, 1992 die staatliche Anerkennung als psychotherapeutische Weiterbildungsstätte. Die Notwendigkeit stärkerer Professionalisierung der Weiterbildungsorganisation und die Anforderungen der Qualitätsstandards nach den Richtlinien der DGSF gaben im Jahr 2000 den Anlass, die „GbR“ als neue Rechtsform zu wählen.
Obwohl die Systemische Therapie erst 2009 als wissenschaftlich anerkanntes Verfahren im Rahmen der Gesundheitsversorgung bestätigt worden ist, wird die endgültige Anerkennung als Richtlinienverfahren in der Kassenfinanzierung bis heute hinausgezögert. Dennoch erfreuen sich die Weiterbildungen der RGST unverminderter Nachfrage. Für Weiterbildungsinteressenten, die keine Approbation anstreben, z. B. aus den Bereichen der Jugendhilfe, aus Beratungsstellen und therapeutisch arbeitenden Institutionen, haben die RGST- Zertifikate für „Systemische Beratung“ ebenso wie für „Systemische Therapie und Beratung“ bis heute ihre hohe Attraktivität behalten.
Theoretischer Standort
Ausgehend von den Konzepten der „strukturellen“ und „strategischen“ Familientherapie nach Minuchin und Haley hat sich unser theoretischer Standort in 25 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Er ist gekennzeichnet durch Impulse von Bateson, Satir, Anderson, der Mailänder Gruppe, Steve de Shazer und im deutschsprachigen Raum von Stierlin, Ludewig und vielen anderen.
In Auseinandersetzung mit Erfahrungen und Ideen therapeutischer Vorbilder, mit neuen Gedanken und Strömungen in der Fachwelt und besonders mit den Familien, die letztlich unsere besten Lehrer waren, hat sich unser heutiges Therapieverständnis herausgebildet. Offenheit gegenüber den Menschen, die sich als Klienten an uns wenden, Kreativität und Flexibilität in der Begegnung mit innovativen Entwicklungen bedeuten uns mehr, als die Verpflichtung gegenüber erstarrten Therapiekonzepten bzw. irgendeiner therapeutischen Schule.
Werteorientierung
Systemische Arbeitsansätze basieren auf einer ethischen Grundhaltung, die sich an einem systemischen Menschenbild orientiert: Respekt vor der Autonomie des Individuums, Schutz der Menschenwürde und die prinzipielle Gleichwertigkeit unterschiedlicher Lebensentwürfe.
Systemische Beratung und Therapie unterstützen in diesem Sinne Wachstum und Reifung auf individuellen und sozialen Ebenen. Sie sind emanzipatorisch und in einem umfassenden Sinne am Wohl aller Menschen orientiert. Ihre Ziele sind grundsätzlich unvereinbar mit Unterdrückung, Ausbeutung, Misshandlung und Missbrauch in zwischenmenschlichen Beziehungen.
RGST Info – Weiterbildungen, Systemische Therapie und Beratung